Die Geotope des Jahres 2022

Erstmals seit der Verleihung des Titels zum Geotop des Jahres wurden 2 Geotope ausgezeichnet:
Die Weiße Kuhle in Marsberg (HSK) und die Wichtellöcher bei Wabern (Schwalm-Eder-Kreis)!!!

 

Bei der Prüfung und Abstimmung haben die beiden eingereichten Geotope gleich abgeschnitten, sodass sich das Projektbüro in diesem Jahr zur Auszeichnung beider Geotope entschied! Beide Geotope haben einen besonders hohen geologischen Wert und stellen tolle Ausflugsziele im Geopark dar.

Die Weiße Kuhle nahe der Leitmarer Straße zwischen Obermarsberg und Erlinghausen ist eine Höhle des ehemaligen Zechsteinmeers, das sich vor rd. 250 Millionen Jahren über weite Teile Europas erstreckte. Innerhalb der Zechstein-Kalk-Ablagerungen entstand auch die Korbacher Spalte, in der das Wappentier des Geoparks seine Heimat hat: Procynosuchus, der Korbacher Urzeitdackel. Vor ca. 800.000 Jahres verlief in dieser Höhenlage dann der Glinde-Fluss und hinterließ eine mehr als 200 m lange Höhle, die heutige Weiße Kuhle. Im Rahmen von Führungen ist sie leider nur im vorderen Bereich einsehbar, der Rest ist ein-sturzgefährdet. In der Höhle wurden fossile Überreste vom ausgestorbenen Höhlenbären gefunden, einem Verwandten unseres Eisbären. Das vollständige Skelett eines Höhlenbären, aber auch weitere Funde aus der Weißen Kuhle sind im Museum der Stadt Marsberg ausgestellt, eine Geo-Station an der Höhle wird in diesem Jahr installiert. Eine Übersicht zu den Führungen in und um Marsberg bietet der Veranstaltungskalender des Geoparks.

Ein klein wenig später, vor rd. 242-235 Millionen Jahren, entstanden dann die Gesteine der Zeit des Muschelkalks, die Fundstätte der Wichtellöcher zwischen Uttershausen und dem Singliser See in der Schwalm. Im urzeitlichen Meer abgelagert, bestehen die Wichtellöcher vor allem aus Kalk und Mergel. Freigelegt wurden sie erst deutlich später, in der Erdneuzeit, als die Schwalm alte Gesteine herauserodierte und durch die Auswaschung zwei Höhlen in 12 Metern Entfernung zueinander entstanden – die heutigen Wichtellöcher. Etwa einen halben Meter hoch und genauso breit, dienten sie der Sage nach als Stolleneingänge und -ausgänge für die Wichtel, die dort Gold lagerten. Die Wichtellöcher sind gut erreichbar über einen Feldweg (zwischen Uttershausen und Lendorf), angenehm ist auch eine Wanderung entlang der Schwalm vom Singliser See oder von Uttershausen aus. Vor Ort befindet sich eine Informationstafel, eine Führung des Geoparks ist in Planung.

Weitere Informationen zu den Geotopen und unseren Angeboten erhalten Sie bei unserem Projektbüro!

 

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