Die Bruchhauser Steine

Etwa ein Kilometer nordöstlich von Olsberg-Bruchhausen, direkt an der Route des Rothaarsteiges, überragen vier große, bis 92 Meter hohe Felsen die Kronen des Waldes: Die Bruchhauser Steine.

Sie bestehen aus Quarz-Porphyr, einem besonders harten Vulkangestein, das durch Abtragungsprozesse im Laufe der Jahrmillionen allmählich aus seiner weicheren Hülle aus devonischen Tonschiefern herausmodelliert wurde. Heute sind die mächtigen Felsen ein imposantes Zeugnis der untermeerischen Vulkantätigkeit in der Vorzeit des Sauerlandes. Doch nicht nur geologisch sind die Bruchhauser Steine ein lohnendes Exkursionsziel. Als Rückzugsgebiet arktisch-alpiner Pflanzen gehören sie zu den seltenen Standorten von bei uns nicht mehr heimischen Pflanzen (sog. „Reliktarten“) aus dem Eiszeitalter. Nur hier – unter extremen Klimabedingungen – konnten sie sich bis heute halten und wurden nicht von den warmzeitlichen Pflanzen verdrängt.

Die Bruchhauser Steine beeindrucken nicht nur durch ihre naturräumliche Ausstattung. Archäologische Relikte reichen zurück bis in die Eisenzeit vor rund 2.500 Jahren vor heute. In dieser Zeit errichteten die Menschen hier eine riesige Festung mit östlicher Ausrichtung vor den Bruchhauser Steinen. Die Überreste dieser Festung sind heute in Form eines Doppelwalls im Gelände erkennbar und stellen die älteste Wallanlage im Sauerland dar. Weitere Forschungen im Umland zeigen, dass die Anlage vermutlich innerhalb einer Siedlungslandschaft aus kleinen Einzelgehöften erbaut wurde und zum Schutz vor Feinden diente. Neben der Schutzfunktion verdichten sich inzwischen einige Hinweise darauf, dass die Bruchhauser Steine möglicherweise auch als sogenannte Kultstätte diente. Eine weitere, bisher ungeklärte Frage ist die Zuordnung der Siedlung zu einer Volksgruppe. Eine Vielzahl an Funden deutet darauf hin, dass die Menschen Verbindungen zu südwestlich liegenden, keltischen Stämmen hatten. Diese Theorie wurde durch den Fund eines keltischen Armreifes vor wenigen Jahren erhärtet. Eine Replik dieses prachtvollen Armreifs können Besucher im Info-Center bewundern.

Die Bruchhäuser Steine sind als "Nationaler Geotop" und seit dem 19. April 2017 als "Nationales Naturmonument" ausgewiesen!

Nationaler Geotop

 

Seit 2006 sind die Bruchhauser Steine zudem als Nationaler Geotop ausgezeichnet.
In einem ersten Aufruf von der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologie wurden 77 Geotope als Nationale Geotope ausgezeichnet und erfasst. Darunter auch die Bruchhauser Steine, die damit auf einer Stufe mit den Externsteinen imTeutoburger Wald und dem Norddeutschen Wattenmeer stehen.

Das Info-Zentrum an den Bruchhauser Steinen hat eine neue Ausstellung rund um die Geologie, Archäologie und Flora und Fauna! Wer die Bruchhauser Steine besucht, sollte hier auf jeden Fall vorbei schauen...

Mehr Info´s gibt es hier!