Edersee-Atlantis

Als der Eder-Stausee im Jahr 1914 geflutet wurde, mussten die drei Ortschaften Asel, Berich und Bringhausen mit ihren insgesamt etwa 900 Einwohnern umgesiedelt werden. Jedes Jahr im Spätsommer und Herbst, wenn der Wasserspiegel des Sees für den Hochwasserschutz abgesenkt wird, tauchen an einigen Stellen die Relikte der versunkenen Dörfer wieder auf.

So zum Beispiel die alte Ederbrücke zwischen Asel und Asel-Süd, der untergegangene Friedhof von Bringhausen und bei Alt-Berich das Talsperrenmodell, die Grundmauern der ehemaligen Kirche sowie Reste der Bericher Hütte. In ihr wurden Erze verhüttet, die auf dem Eisensteinweg vom Adorfer Bergbaurevier bis ins ehemalige Edertal transportiert wurden.

Der Seegrund gibt jedoch auch andere Kostbar­keiten preis. Schlamm- und Verlandungs­fluren aus seltenen Pflanzen besiedeln die alljährlich trocken­fallenden Flächen, die auf geführten „Watt­wanderungen“ erkundet werden können. Die Steil­ufer des Eder­sees präsen­tieren die über 320 Millionen Jahre alten unter­karbonischen Tonschiefer und Grau­wacken des Keller­waldes mit ihren impo­santen Gebirgs­falten, die einen Einblick in die geo­logischen Urkräfte während der variszischen Gebirgs­bildung und der Auffaltung des Keller­walds gewähren. Mit etwas Glück und Geduld kann man auf den Schutt­halden am Hang­fuß auch Fossilien aus der Unter­karbon-Zeit finden.

Unser Geo-Führer Edersee-Atlantis führt Sie zu besonderen Stellen am und im Edersee, die normalerweise unter Wasser liegen. Er ist kostenfrei über das Projektbüro zu beziehen!

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