Das Geotop des Jahres 2025

Die Blockschutthalden am Edersee sind eiszeitliche Geröllhalden an steilen Hängen, die ein einzigartiges Geotop und einen besonderen Lebensraum bilden.
Foto: Achim Frede

Das Geotop des Jahres 2025: die Blockschutthalden am Edersee!

Die Blockschutthalden des Edersees sind ein Relikt aus der Zeit der Mammuts und Neandertaler. Sie entstanden im periglazialen Klima der letzten Eiszeit, also in einer Zeit mit einem völlig anderen Klima, als wir es heute in unserer Region kennen.

Im periglazialen Klima herrscht eine physikalische bzw. mechanische Verwitterung der an der Erdoberfläche anstehenden Gesteine vor. Bewuchs gab es nur sehr spärlich. Durch Frostsprengung zerfallen Gesteine in Blöcke, die dann durch Sturz-, Rutsch- und Fließprozesse am Hang verlagert werden und über die Zeit Halden bilden. Das feinkörnige Material wurde meist zwischen den Blöcken ausgewaschen oder vom Wind ausgeblasen. Diese Halden sind, wenn auch langsam, ständig in Bewegung und bilden in der Regel keinen Boden. Zudem sind sie Hitze, Kälte und Trockenheit ausgeliefert.

Die Blockschutthalden als Zeugnisse der letzten Eiszeit im Bereich des Edersees stellen nicht nur geologische Besonderheiten dar. Sie bilden auch einzigartige Habitate für seltene Tiere und Pflanzen. Vor allem wärmeliebende Flechten- und Insektenarten schätzen die sonnig-trockenen Seiten der Fels- und Blockfluren. Neben dem Steppengrashüpfer kommen hier auch weitere Spezialisten wie Schlingnatter, Zauneidechse, seltene Spinnenarten, aber auch die Pfingstnelke als Eiszeitrelikt vor. Die schattigen Felshänge und Blockhalden mit ihrer hohen Luftfeuchte und ihrem kühlen Mikroklima bilden hingegen einen idealen Lebensraum für Moose und Farne.

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