Klippen im Wattertal
Das Wattertal beginnt nördlich des Dorfes „Lützen“ (Lütersheim), wo die Watter die Schichten des Buntsandsteins durchschneidet und zahlreiche markante Felsklippen bildet. Es handelt sich hierbei überwiegend um fossilleere Sandsteine aus dem mittleren Buntsandstein (ca. 245 Mio. Jahren vor heute), die gekennzeichnet sind durch ihre löchrige und wabenförmig verwitterte Oberfläche. Innerhalb dieser Formation, die man als die „Wilhelmshausener-Schichten“ bezeichnet, gibt es die höhlenreiche „Hollenkammer“.
Sagen und Legenden
Um diese „Höhlen“ ranken sich einige Sagen und Legenden. So sollen dort kleine Wichtelmännchen („Hollen“) gewohnt haben und der Überlieferung nach unbemerkt Menschenkinder aus den Krippen gestohlen und mit ihren eigenen Kindern vertauscht haben. Wenn ein Menschenkind geboren wurde, musste bis zur Taufe ein Licht im Haus brennen, andernfalls würden die Hollen kommen und es vertauschen. Neben dieser Legende, gibt es eine weitere Besonderheit. In einem Felsen nahe der Hollenkammer fand man Ritzungen im Stein, die Experten als eine Darstellung einer „steinzeitlichen Fruchtbarkeitsgöttin“ deuten. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass der Ort ein heidnischer Kultplatz war.
TIPP

Regelmäßige Führungen an der Hollenkammer in der Felslandschaft des Wattertals werden von unserer Geoparkführerin Brigitte Vernaleken durchgeführt. Die Führungstermine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender!
Tipp
Unser Faltblatt zur Felslandschaft im "Unteren Wattertal" steht für Sie zum Download zur Verfügung.