Das Naturdenkmal „Scharfer Stein“ bei Volkmarsen

Am östlichen Stadtrand von Volkmarsen befindet sich auf dem „Kugelsberg“ das Wahrzeichen der Stadt, die Kugelsburg. Diese wurde dort um das Jahr 1200 auf dem aus Kalk-, Dolomit- und Mergelsteinen aus der Muschelkalk-Zeit bestehenden Berg erbaut.

Bis zu ihrer Zerstörung 1758 im Siebenjährigen Krieg wechselte die Burg häufig den Besitzer und trotzte vor allem im 16. und 17. Jahrhundert zahlreichen Belagerungen.

Südwestlich der Burgruine ragt eine steil verkippte Felsklippe aus Trochitenkalk, der „Scharfe Stein“, aus dem Berghang heraus. Er zeigt eine Störungszone des „Volkmarser Grabens“ an, der die tektonische Grenze zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge im Westen und der Hessischen Senke im Osten markiert. Das Gestein hat seinen Namen von gesteinsbildenden Organismenteilen, den Trochiten. Bei diesen im Volksmund auch als Sonnensteine, Rädersteine, Bonifatiuspfennige, Hexengeld, Zwergen- oder Mühlsteinchen bezeichneten rundlich-sternförmigen Versteinerungen handelt es sich um die fossilen Stilglieder von Crinoiden (Seelilien), die zur Muschelkalk-Zeit (mittlere Trias) massenhaft im Flachmeerbereich des Germanischen Beckens auftraten. Seelilien sind mit Seeigeln und Seesternen verwandt und leben heute nur noch im Tiefseebereich südlich des Äquators.

Vom Rundturm der Burgruine haben Sie eine wunderschöne Aussicht über Westfalen und das Waldecker Land. Der begehbare Hexenkeller führt Sie in die Zeit des Mittelalters zurück, die Gaststätte lädt zum Verweilen ein. An den Abhängen des Burgberges finden sich Relikte eines seltenen Eichen-Elsbeerenwaldes.