Großburg des frühen Mittelalters
Mit einer Ausdehnung von etwa 6 ha Fläche gehört die Schwalenburg zu den außergewöhnlich großen Burgen des frühen Mittelalters. Ihrer Bauweise zufolge wurde sie um das Jahr 800 herum errichtet und noch vor der Jahrtauendwende wieder aufgegeben. Die Burg besteht aus drei ineinander greifenden Befestigungsringen, die das Ergebnis mehrerer Ausbauphasen sind. Als jüngster Bestandteil umschließt ein ca. 700m langer Befestigungsgürtel zunächst ein größeres Vorburgareal, bevor ein zweiter Burgring in Erscheinung tritt. Ihren Abschluss findet die Anlage schließlich in einer Kernburg, die zuletzt die Bergkuppe umgibt.
Das Alter der Schwalenburg
Zur Schwalenburg existieren keinerlei bekannte Schriftquellen. So ist weder ihr Erbauer noch ihr ursprünglicher Name bekannt. Die älteste Erwähnung stammt aus dem waldeckischen Landregister des Jahres 1537, wonach die Borgh zu Schwalefeld bereits lange in Trümmern lag und mit Holz bewachsen war. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass der mittlere Burgring der älteste Teil der Anlage ist. Trockenmauertechnik und das mächtige Zangentor im Norden sind typische Merkmale einer karolingischen Burg des späten 8.Jahrhunderts. Mutmaßlich wurde sie daher gegen Ende der Sachsenkriege Karls des Großen durch die siegreichen Franken errichtet. Vor diesem Hintergrund kam ihr sicherlich eine gewichtige Rolle bei der Eingliederung Westfalens in das Frankenreich zu.
Erst später kam es zu einem grundlegenden Ausbau der Burg. Zunächst errichtete man die teils in Mörtel gesetzte Kernburg. Danach entstand der Wall der großen Vorburg. Der alte mittlere Bering wurde instandgesetzt und am Westhang bis an die Kernburg zurückverlegt. Vermutlich geschah dies im Zusammenhang mit dem sogenannten 'Burgenerlass' König Heinrichs I. im Jahr 926. Der Burgenbau sollte dem Schutz der Bevölkerung gegen die verheerenden Einfälle der Ungarn dienen. Nachdem diese Gefahr jedoch infolge der Schlacht auf dem Lechfeld 955 endgültig beseitigt war, verlor die neue Burg schlagartig ihre Funktion.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Schwalenburg.