Gold am Eisenberg

„Das Gold jedoch, das in unseren Zeiten in reichlicherem Maße gefunden wird, kommt aus dem Königreich Böhmen, und neuerdings wird in den Teilen des teutonischen Westfalens, in einem Orte, der Curbeth genannt wird, in einem gewissen Berge Gold gefunden, von dem, wenn es gereinigt wird, weniger verloren geht, als von irgendeinem anderen“.

Albertus Magnus, De Mineralibus, Liber IV (1250)

Der 560 m hohe Eisenberg südwestlich der Stadt Korbach ist eine der reichsten Goldlagerstätten Mitteleuropas. Angereichert in tektonischen Störungszonen (sog. „Ruscheln“) erreichen die Goldgehalte maximale Werte von 1000 g pro t Gestein. Neben diesen relativ ergiebigen Festgesteins-Lagerstätten findet sich Gold auch in jüngeren Lockersedimenten. Hier ist es überwiegend als Seifengold ausgebildet, das heißt es handelt sich um durch Verwitterung freigesetzte, transportierte und erneut abgelagerte Goldkörnchen oder –flitter.

In diesen Lockersedimenten begann die Goldgewinnung: Mindestens seit den 11. Jahrhundert n. Chr. wusch man am Eisenberg nach dem begehrten Edelmetall. Zahlreiche Halden und Schurfpingen sind bis heute erhalten. Später begann im heutigen Ortsbereich von Goldhausen ein reger, bis 8 m tiefer Tagebau, der spätestens im 14. Jahrhundert in untertägigen Abbau überging.

Die Blütezeit des Bergbaus lag im 15. und 16. Jahrhundert. Danach waren die Vorräte weitestgehend erschöpft, der Abbau endete im Jahr 1619. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden mehr als 48 Stollen (geschätzt etwa 80) und 45 Schächte (geschätzt über 100) aufgefahren, die Gesamtstrecke der Abbausohlen beträgt über 10 km. Die Gesamtmenge des gewonnenen Goldes wird auf etwa 1,2 Tonnen geschätzt!

Wandeln Sie auf den Spuren der Bergleute!

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