Die Schleifspuren von Frebershausen

 

Wo vor 320 Millionen Jahren noch starke Strömungen abgestorbene Pflanzenteile über den wattähnlichen Schlickboden zogen, sind heute an einem Steilhang diese Schleifspuren in festem Gestein dokumentiert!

Die am Meeresgrund treibenden urtümlichen Pflanzenreste hinterließen Linien im Boden, auf denen sich erneut Sedimentschichten legten. Über die Jahrmillionen verfestigten sich diese Sedimente mit den darin konservierten pflanzlichen Spurenfossilien zu festen Gestein.

Im Laufe der Erdgeschichte wurde der Meeresboden durch tektonische Kräfte gefaltet und an die Oberfläche gehoben. Heute stellt der ehemalige Meeresboden Teile der heimischen Mittelgebirgslandschaft dar.

Freigelegt wurden die Spurenfossilien durch Steinbruchaktivitäten für den Forstwegebau im 20. Jahrhundert. Nach ihrer Jahrmillionen alten Entstehungsgeschichte sind diese Zeugnisse vergangener Strömungen heute im Begriff zu verschwinden. Durch einlaufendes Wasser platzt und zerbröselt die spurentragende Sedimentschicht langsam ab.

Für den Geopark GrenzWelten sind diese Spuren von großer Bedeutung, weshalb dort in Kooperation mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee eine Geostation eingerichtet wurde. Auch ein geologischer Pfad führt an dem ehemaligen Steinbruch vorbei.