Die Mausefalle auf dem Wüstegarten

Wie eine Falle wirkt die etwa um 50° geneigte Gesteinsformation am Hauptkamm des Wüstegartens. Ihre außergewöhnliche Form verdankt das Geotop dickbankigem Kammquarzit. Entlang von Bankfugen und Klüften sind Teile der Platten abgebrochen, sodass sich die Platte -ähnlich einer gespannten Mausefalle- herausmodellierte.

Entlang des Bergrückens tritt das auch als Kellerwaldquarzit bekannte und besonders verwitterungsresistente Gestein regelmäßig an die Oberfläche. Dieser für den Kellerwald typische Kellerwaldquarzit ist Teil eines langen, aber schmalen Gesteinszuges, der sich vom Westerwald, über den Kellerwald bis in den Harz und darüber hinaus erstreckt. Seinen Ursprung findet das Gestein im Unterkarbon (358,9 – 298,9 Mio. Jahren) in einem ehemaligen Beckenraum, indem sich einst Abtragungsmaterial sammelte. In darauf folgenden Zeiten wurden diese Sedimente versteinert, durch Druck und Hitze metamorph überprägt und tektonisch gehoben.

Der Besuch des Wüstegartens lohnt nicht nur wegen den geologischen Besonderheiten. Unmittelbar am Gipfel sind Überreste einer ehemaligen Befestigungsanlage zu entdecken, die eine historische Nutzung des Plateaus belegen. Am Gipfel angekommen befindet sich auf 675m Höhe der Kellerwaldturm, von dem man eine beeindruckende Fernsicht in das Hessenland genießen kann.

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