Obwohl der Steinbruch schon so lange erschlossen ist, ist die Fundstätte weiterhin von großer Bedeutung: So wurde erst 1998 eine bisher unbekannte Panzerfischart beschrieben. Wegen seines einmaligen Einblickes in die Anfangsphase der Wirbeltier-Evolution und der Entwicklung von Kiefern zählt der Steinbruch "Schmidt" neben den Fossilfundstätten der Korbacher Spalte, des Steinbruch Hohenäckers bei Rodenbach und von Brilon-Nehden zu den Highlights des GeoPark GrenzWelten.
Das Devon war das Zeitalter der Fische. Die verschiedenen Großgruppen der fischartigen Wirbeltiere und der Fische erfuhren ein gleichzeitiges weltweites Aufblühen und waren in allen Bereichen der Ozeane und Süßgewässer vertreten. Im Steinbruch "Schmidt" wurden neben fünf Knochenfisch-Arten, drei Hai- und eine Stachelhai-Art und die unglaubliche Anzahl von 45 Panzerfisch-Arten gefunden und beschrieben! Die Panzerfische waren wie viele Fische dieser Zeit durch Knochenplatten, vor allem in ihrem Kopf- und Rumpfbereich, vor Fressfeinden geschützt. Ein Nackengelenk gab ihnen dennoch Bewegungsfreiheit und die verhältnismäßig großen Augen die Möglichkeit in Tiefen mit geringer Lichteinstrahlung zu leben. Panzerfische sind die ältesten bekannten kiefertragenden Wirbeltiere!
Neben den Panzerfischen sind in dem Steinbruch "Schmidt" die sogenannten Kellwasser-Horizonte zu bestaunen. Die Kellwasser-Ereignisse vor ca. 375 Mio. Jahren markieren eines der größten Massensterben der Erdgeschichte. Ca. 75% der im Meer lebenden Gattungen verschwanden für immer! Als Ursache für dieses Event stehen mehrere Thesen im Raum: Klimaschwankungen, anoxische Events in Verbindung mit Meeresspiegelschwankungen, wobei die Sauerstoffgehalte im Meerwasser drastisch abnahmen.
Bitte unbedingt beachten: Da der Steinbruch einer sehr hohen Schutzkategorie unterliegt, ist das Betreten nur im Rahmen einer Geopark-Führung möglich.
Für Führungstermine kontaktieren Sie bitte unser Projektbüro oder schauen im Veranstaltungskalender.