Gestein des Jahres 2022 - Gips/Anhydrit

Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler hat gewählt...

Das Gestein des Jahres wird in jedem Jahr vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler ausgelobt. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den bekannten Baustoff Gips und Anhydrit!

Viele von uns kennen Gips von einem Knochenbruch, als Werkstoff oder aus der Kunst. Doch was Gips überhaupt ist, wie er entsteht und wo er vorkommt, ist weniger bekannt. Die Auszeichnung zum Gestein des Jahres soll das ändern und rückt 2022 den Gipsstein in den Fokus!

Gips ist ein Mineral mit der chemischen Formel Ca[SO4] 2H2O, welches in der Natur gesteinsbildend sein kann und den feinkörnigen, häufig weißen bis braun-grauen Gipsstein bildet. Er entsteht (i.d.R.) in tropischen Flachmeeren bei der Verdunstung. Ab einem bestimmten Punkt ist das Meerwasser durch die Verdunstung (Evaporation) Calciumsulfat übersättigt – der Gips kristallisiert aus und wird anschließend abgelagert. Im Zuge der Sedimentation und Lithifizierung (Gesteinsbildung) wird dem Gips Wasser entzogen und bildet Anhydrit (Ca[S04]). Der heute oberflächennah vorkommende Gipsstein, entstand durch die erneute Aufnahme des Anhydritsteins von Wasser entstanden.

Bei uns im Geopark findet man Gips vor allem in der Trias und im Oberperm, genauer gesagt dem Zechstein. Das Zechstein Meer, das sich über weite Teile Europas erstreckte, dampfte in geschützten und lagunären Bereichen mehrfach ein und hinterließ uns in diesem Zuge das Evaporit-Gestein Gips. Abgebaut wurde Gips in den GrenzWelten u.a. in Diemelsee-Adorf. Im Grubenfeld „Auf dem Pöhlen“ sind linsige Gipslager in den roten, feinsandigen Tonsteinen des Zechstein 2 (Staßfurt-Serie, ca. 257 Mio. J.) eingelagert, die sich über eine Distanz von 600m und 1,5m Mächtigkeit erstrecken.

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